So stand es vor Kurzem auf dem Wuppertaler Schauspielhaus. Inzwischen nimmt dieses Haus Gestalt an: In einem Architekturwettbewerb sind drei Entwürfe für das Pina Bausch Zentrum prämiert worden.
Für Matthias Nocke ist es das Stadtentwicklungsprojekt für Wuppertal. „An diesem Ort wird sich entscheiden, ob Wuppertal der Welt auch zukünftig noch etwas zu sagen hat“, sagt er. Zwar mit einem Augenzwinkern, doch auch mit Überzeugung.
Warum ist dieses Haus so wichtig? „Es gibt dem Tanztheater und der Pina Bausch Foundation eine Heimat, wird Ort der Diskussion der Zukunft der Stadt und internationales Produktionszentrum.“ Den besten Beweis dafür liefert der Architekturwettbewerb für das Zentrum selbst. Denn Elizabeth Diller vom Büro Diller Scofidio + Renfro sah 1984 in New York eine Aufführung des Tanztheaters und war seitdem Fan des Werks der Ausnahmekünstlerin Pina Bausch. Und so landet nun das New Yorker Büro in einem Wuppertaler Architekturwettbewerb.
„Genau das tut das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch“, sagt Nocke. „Es ist in der ganzen Welt zu Gast und begeistert Menschen!“ Für ihn ist es nur konsequent, dass Wuppertal dem Tanztheater einen Ort bietet, an den es die in aller Welt gewonnen Fans stolz „nach Hause“ einladen kann. Das New Yorker Architekturbüro kann insofern als Vorbote des internationalen Windes gelesen werden, der bald an der Kluse wehen könnte.
Ein Startschuss
Doch vorher wartet Arbeit auf die Beteiligten: „Bis November soll entschieden sein, welcher Entwurf des Wettbewerbs tatsächlich gebaut wird“, erklärt Nocke. Dieser wird dann ausgearbeitet und auf Herz und Nieren geprüft. Im Anschluss wird der Stadtrat auf Basis einer Kostenberechnung die finale Entscheidung treffen, ob das Projekt umgesetzt wird und dann bauen wir endlich zusammen ein Haus – oder? „Das ist das Ziel“, sagt Nocke. „Und es wird viel mehr als ein Haus. Das Pina Bausch Zentrum wird der Startschuss für zahlreiche Investitionen und Entwicklungen bis zur Hofaue und zum Haspel sein. Das PBZ soll ein internationales Publikum nach Wuppertal locken, aber auch ein Impuls für eine weitreichende Stadtteilentwicklung sein.“
Diese Entwicklung kann im wörtlichen Sinne „zusammen“ stattfinden. Denn auch wenn wir keine Mauern gemeinsam hochziehen werden – wer sich im und um das Pina Bausch Zentrum Räume sucht, wie diese bespielt werden und wie Wuppertal schließlich die Gäste aus aller Welt empfängt, hängt von uns ab.
Text: Sophie Blasberg
Entwürfe: Stadt Wuppertal
Pina Bausch Zentrum
Die drei Entwürfe für das Tanzzentrum sind nach den Sommerferien im Rathaus in Wuppertal-Barmen ausgestellt und können dort besichtigt werden.